Festschrift Wamberg

Im August 1908 beantragte Mathias Maurer bei der Gemeinde Wamberg eine Konzession zur Errichtung einer Sommerwirtschaft. Im Dezember 1909 ersuchte er um eine Verlängerung der Konzession auf denWinter. Beim Bau der Bahnstrecke von Garmisch-Partenkir- chen nach Mittenwald in den Jahren 1910–1912, wurden die Bauarbeiter im Gasthof Wamberg ver- sorgt. Ein Jahr später – im Jahr 1913 – wurden zum ersten Mal Biere der Augustiner Bräu Wagner KG geliefert. Bis zum heutigen Tag hat sich daran nichts geändert. Der Gasthof wird bald ein beliebtes Wanderziel des aufkommenden Fremdenverkehrs in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Ebenso ist der Gasthof seither ein Ausflugsziel unzähliger Schulklassen. Generationen von Garmisch-Partenkirchner Schülern kamen so in ihrer Jugend in Deutschlands höchstgelegenes Kirchdorf. An der Vorderseite stand eine Glasveranda mit 80 Sitz- plätzen und Blick auf das Dorf und die umliegende Landschaft. Im Inneren des Hauses befand sich eine Gaststube mit einem alten Kachelofen, der heute noch in der Gaststube des neuen Hauses steht. Nach dem Tod von Mathias Maurer übernahm seine Frau Katharina Gasthof und Landwirtschaft. Der Sohn Josef Maurer, "Lippn-Seppl", (1900 –1977) heiratet Kunigunde Simon (1908–1975), "Christl", aus Graswang. Zur Bewirtschaftung des Gasthofes und der Landwirtschaft wurden bis in die sechziger Jahre Knechte und Mägde benötigt, da damals kaum technische Hilfsmittel undMaschinen zur Erleichterung der Arbeit zur Verfügung standen. Wenn alle im Sommer mit der Wiesmahd beschäftigt waren, hielt die Wirtin Kunigunde Maurer im Gasthof die Stel- lung. Kamen dann viele Gäste, hisste sie eine Fahne. Dies war das Signal für die Heuarbeiter zügig zum Haus zurückzukehren und sich um die Gäste zu küm- mern. Im Jahr 1977 baute der Sohn und neue Wirt Hubert Simon (1929–1990) mit seiner Frau Gertraud geb. Glatz (1932) "Hoareger" anstelle des alten Hauses eine neuen und moderneren Gasthof, um der Professio- nalisierung in der Gastronomie Rechnung zu tragen. Wo früher das Wohnhaus stand, erstreckt sich nun eine Terrasse mit 100 Sitzplätzen. Von dort haben die Gäste einen eindrucksvollen Blick auf das Wetterstein-, das Ammer- und das Estergebirge mit Alpspitze, Zugspitze, Waxenstein, Daniel, Kramer und Wank. Die zwei gemütlichen Bauernstuben wurden mit dem über 100-jährigen Holz des alten Hauses ausgestattet. Seit 1990 führen Hubert und Eli Simon den Gasthof in der 4. Generation. Geschichte vom „Berggasthof Wamberg“ Gasthof Wamberg im Winter, ca. 1973 Thomas Heiß ca. 1637–1668 (†1679) Michael Straub 1668–1674 Mathias Straub 1674–1708 (†1716) Urban Nairz 1708–1745 (†1745) Phillip Nairz 1745–1801 (1730-1808) Martin Nairz 1801–1835 (1774-1835) Johann Nairz 1835–ca. 1860 (*1802) Josef Maurer ca. 1860–1908 (1831-1908) Mathias Maurer 1908–1927 (1869–1927) Katharina Maurer 1927–1961 (1879–1961) Josef Maurer 1961–1977 (1900-1977) Hubert Simon 1977–1990 (1929-1990) Hubert Simon seit 1990 (*1965) Pächter, Hausbesitzer & Wirte Josef Maurer mit Kurgast, März 1976 Berggasthof Wamberg 2012 Nach der bayerischen Verwaltungsreform zu Beginn des 19. Jahrhunderts entstand die Gemeinde Wamberg mit den Ortsteilen Eckbauer, Gschwandt, Hintergras- eck, Höfle, Kaltenbrunn, Mittergraseck, Schlattan, Vordergraseck und Wamberg. Mit der bayerischen Gebietsreform wurde die Ge- meinde Wamberg zum 1. Mai 1978 aufgelöst und in den Markt Garmisch-Partenkirchen eingegliedert. 2012 gab es 8 Anwesen mit folgenden Familien: Hausnummer Hofbesitzer Hausname Wamberg 9 Simon Lipp vom Vornamen Phillip Wamberg 10 Maurer Martl vom Vornamen Martin Wamberg 11 Maurer Martl-Toni vom Hausnamen von Haus Nr. 10 und dem Vornamen Anton Wamberg 12 Mühlbacher Schnitzer vom Familiennamen Schnitzer Wamberg 13 Maurer Lipp vom Hausnamen von Haus Nr. 9 Wamberg 15 Kleisl Jochala vom Vornamen Joachim Wamberg 16 Jocher Kemser vom Familiennamen Kemser Wamberg 17 Weingand Pumpi Hausnummer Hofbesitzer Hausname 213 Phillip Nairz Lipp 214 Martin Maurer Martl 215 Johann Wackerle Marxla 216 Michael Nairz Schuster 217 Marcell Reindl Laras 218 Josef Eursch Wani 219 Josef Zwerger nicht bekannt 220 Johann Kemser Kemser 221 Johann Heiß Knapp 1850: 54 Einwohner 1925: 48 Einwohner 1970: 35 Einwohner 2012: 26 Einwohner Einwohnerentwicklung in Wamberg seit 1850: Alt-Wamberg: Hinten links Nr. 220 "Kemser", hinten rechts Nr. 219 Kleisl "Jochala", vorne rechts Nr. 218 Eursch "Wani", im Hintergrund die Pfarrkirche St. Anna Wamberg von oben, Blick Richtung Karwendel (© Jörg Bodenbender) Wamberg im Mai 2013, der gleiche Blickwinkel die Dorfstraße hinunter Katharina Maurer mit ihren 5 Töchtern Hubert Simon sen.

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